Fassade Haus Lütolf
Stadtstrasse 33 Sempach
S/W‑Aufnahme von Otto Kupper um 1910
Auf Initiative von Herrn Primin Lütolf, Besitzer des Doktorhauses” im Städtchen Sempach wurde die Fassade des besagten Hauses 1998 mit einer Fassadenmalerei versehen. Als Vorlage diente eine SW-Fotografie von Otto Kupper, die um 1910 aufgenommen wurde.
Zustand vor der Neubemalung
Zuletzt wurde die Fassade des Hauses Stadtstrasse 33 1973 einer Fassadenrenovation unterzogen. Die Fassade wurde damals neu verputzt und mit einem gelblichen Anstrich versehen. Die Fassade wurde 1973 mit einer einfachen Dekorationsmalerei versehen. Die Malerei wurde stark vereinfacht der Originalmalerei nachempfunden. Ob für die Bemalung die SW-Fotografie von Kupper als Vorlage diente, oder ob die Originalmalerei noch vorhanden war ist leider nicht bekannt.
Neu aufgemalte Dekorationsmalerei
Die Untersuche zeigten, dass keine alten Putzschichten mit der Originalmalerei vorhanden waren. Für die Neubemalung musste also die SW-Fotografie von O. Kupper als Vorlage dienen. Die in horizontale und vertikale Bänder aufgegliederte Malerei wurde von den Restauratoren anhand der Fotoaufnahme auf Papier in Originalgrösse aufgezeichnet. Diese Zeichnungen dienten dann als Vorlage für die Ausführung der Fassadenmalerei. Vorgängig wurden auch auf Platten verschiedene Muster der Malerei ausgeführt.
Der bestehende Fassadenputz konnte im oberen Bereich belassen werden. Risse und Schadstellen wurden durch den Restaurator ausgeflickt. Im Sockelbereich war der Putz an zahlreichen Stellen lose und hohl. Partiell war der Putz bereits abgefallen. Es war unumgänglich im Sockelbereich durch einen versierten Maurer einen neuen Putz ausführen zu lassen. Die Neubemalung der Fassade wurde mit Keim Mineralfarben ausgefder Fassadenfläche. Als Grundanstrich für die Fassadenfläche wurde ein deckender hellgrauer Anstrich aufgetragen. Der dunkelgraue Fassadenton wurde dann mittels dünnen Lasuren aufgestrichen.
Die vorbereiteten Zeichnungen konnten dann mittels aufpausen auf die Fassade übertragen werden. Mit Hilfe von Pinseln konnte dann die Ornamentik freihändig aufgemalt werden. Zuerst wurde mit weisser Farbe die Formen angegeben und dann mit grauer und schwarzer Farbe die Schatten aufgemalt, so dass die Ornamente Plastizität erhielten.
Ausgeführt wurde die Malerei von Philip Obertüfer, Mario Christen und Martin Hüppi im Mai und Juni 1998. Die Arbeiten wurden von Claus Niederberger von der Kantonalen Denkmalpflege begleitet. Besonderer Dank gilt der Familie Lütolf. Dank ihrem Engagement wurde die Neubemalung erst möglich.